Erstellt am 04.12.2008 um 11:36 Uhr von paula
der BR kann mit dem AG hier nicht verhandeln (§ 77 Abs. 3 BetrVG). Beschwert Euch bei der Gewerkschaft. Ob sich das dann ändern wird? Mal sehen. Meine Erfahrungen mit verdi lassen da Zweifel aufkommen
Erstellt am 04.12.2008 um 12:57 Uhr von ratve
Das Verdi nicht bereit ist Verhandlungen zu führen, wenn ihr nicht genügend Mitglieder habt ist doch völlig klar. Wie soll die Gewerkschaft denn Druck machen, wenn ihr keine Mitgliedere habt? Tolle Sache, wenn 3 Mann mit der Fahne in der Hand streikend vor der Tür stehen, und alles weiter läuft wie gehabt!
Die Gewerkschaft NGG führt Haustarifverhandlungen erst ab 30% Mitglieder. Und ausserdem kosten Tarifverhandlungen Geld, dass von Gewerkschaftsmitgliedern bezahlt wird! Übrigens haben auch nur Gewerkschaftsmitglieder Rechtsanspruch auf tarifliche Leistungen. Versuch mal vorm Arbeitsgericht tarifliche Ansprüche geltent zu machen, wenn Du kein Mitglied bist.
Erstellt am 04.12.2008 um 13:43 Uhr von Mark.01
Mark.01
Wie soll man Mitglieder werben, wenn die Gewerkschaft keinerlei Material beisteuert, und die vor 1 Jahr angeforderte neueste Mitgliederliste nicht bringt? Das tolle ist ja, dass Verdi 10 km entfernt in einer ähnlichen Einrichtung verhandelt (Träger ist der Bund, die können garnicht minus machen) und bei uns (Privatisiert) nichts tut! Nach meinem Kenntnisstand sind dort auch nicht mehr Mitglieder als hier.
Klar ohne Mitglieder geht nichts. Aber so kann es auch nicht sein. Wir wollen eigentlich als BR wenn es mit Verdi nicht klappt, mit dem AG eine BV über Einmalzahlungen oder Gutscheine (Tanken) machen. Ich denke das hat nichts mit dem § 77 BetrVG zu tun.
Erstellt am 04.12.2008 um 15:03 Uhr von klinik
@Mark.o1,
wir hatten letztens jemand vom Bundesvorstand ver.di im Haus, da fielen Quoten von 40 % Organisiertheit. Wenn das die Ausrichtung von ver.di ist, dann öffnet das Tür und Tor für Billgtarife in ganz "bescheidenschönen" Gewerkschaften. Die ergebnisse sind uns alle bekannt.
Ich denke auch das engagierte Betriebsräte immer mehr in Bedrängnis kommen, wenn es um BR-Arbeit und Gewerkschaftsarbeit geht. Viele AG's gehen rigoros gegen jegliche Arbeit von Gewerkschaften vor, im Betrieb. Gerade ver.di muss seine Basispolitik ändern und dazu gehört auch Basisarbeit machen.
Erstellt am 04.12.2008 um 15:50 Uhr von RAKO
@Mark.01
Ich muss Dir leider widersprechen. Auch Einmalzahlungen und Tankgutscheine sind Lohn - und fallen damit unter die Regelungssperre von §77. Allerdings gilt wie immer, wo kein Kläger, da kein Richter. Ärger gibt es also eigentlich nur, wenn der AG plötzlich keinen Bock mehr hat sich an die vereinbarten Regeln zu halten. Einklagbar ist die Vereinbarung IMO nicht.
Theoretisch könnte auch verdi gegen eine derartige Vereinbarung vorgehen. Wenn verdi allerdings ohnehin kein Interesse daran hat, für Euch einen TV auszuhandeln, würden sie blöd dastehen, wenn sie dagegen vorgehen.....
Was das Thema Mitgliederliste angeht: Wart Ihr schon mal bei verdi vor Ort? Unsere örtliche Gew. sträubt sich auch, derart vertrauliche Informationen per Post rauszugeben - wer weiss schon, wer die in die Hand bekommt. Also gehe ich hin und innerhalb von 5 Minuten habe ich meine Liste ..... Natürlich kann auch nicht jeder x-beliebige diese Liste anfordern. In der Regel muss das schon der BRV oder VKL sein. Was Material angeht gilt etwa das selbe. Selber holen klappt eigentlich immer. Nur eines mögen unsere Kollegen von der GEW auch nicht: Werbegeschenke rausrücken wenn gar keine Mitgliederwerbung im Raum steht. Die gibt es nur bei konkreten Anlässen. Die Zeiten, in denen das Geld für freizügiges Rauswerfen von Werbegeschenken zur Verfügung stand, sind auch bei verdi vorbei.
Auf der anderen Seite: Um Mitglieder zu werben, dazu reicht das gesprochene Wort! Hingehen, ansprechen, unterschreiben lassen...... Und falls man ein anderes Mitglied anspricht, von dem man gar nichts wusste, sind die in der Regel auch nicht unglücklich darüber :-)
Was den Verhandlungsführer angeht: Meistens stehen gar keine anderen Verhandlungsführer zur verfügung (naja zumindest in den kleineren Ortsvorständen nicht - wie das in Großstädten aussieht weiss ich nicht). Gegen die "Unzuverlässigkeit" ist ein Kraut gewachsen: Handy nehmen, nerven!
Erstellt am 04.12.2008 um 20:37 Uhr von Alexa
Hallo Mark.01,
ich würde an Eurer Stelle dringend mal darüber nachdenken Euch an eine Gewerkschaft zu wenden, die sich um die Menschen und ihre Interessen kümmert - und nicht nur um ihren Mitgliederanteil, Macht und Aufsichtsratsmandate. Die Diskussion hier zeigt doch ähnliche Erfahrungen und macht die Problematik dieser Einheitlichkeitsgewerkschaft deutlich. Die Abstimmung mit den Füßen hat in Deutschland schon einmal etwas bewegt!