Erstellt am 05.10.2008 um 18:14 Uhr von Lonestar
Hallo Dunkle N8.
Ich war über 20 Jahre im Betrieb, als es mich traf. Und unser "Betriebsrat" hat kräftig mit gemacht. Abfindung hätte ich nur bekommen wenn die Firma mich betriebsbedingt gekündigt hätte. Die eigene Kündigung wurde von der ARGE trotz ärztl. Bescheinigungen (Hausarzt und Psychologe) wie ein Aufhebungsvertag gewertet. Somit wurde ich für 2 Monate gesperrt und mein Anspruch auf ALG1 um genau diese Zeit gekürzt. Das Mobbing hätte ich auch ganz genau mit ">WannWerWoWie< und mit >Wem< >Was< gemacht hat, und ob es dafür Zeugen gäbe" dokumentieren müssen.
Bevor Du also etwas überstürzt, wende Dich an einen Anwalt/Rechtsberatung oder die Gewerkschaft (falls Du in einer bist).
Was besseres kann ich Dir nicht raten, da ich selber auch kein BR bin, aber selber Opfer war.
Erstellt am 05.10.2008 um 18:21 Uhr von Lotte
Dunkle N8,
bevor Du einen wie auch immer gearteten Aufhebungsvertrag unterschreibst, solltest Du mit Deinem zuständigen Sachbearbeiter bei der ARGE reden. Zumindest hat das einige Kolleginnen von mir, die sich in einer ähnlichen Situation wie Du befanden, vor der Sperre bewahrt.
Da die Abfindung zum einen voll versteuert und zum anderen bei Nichteinhaltung der Kündigungsfrist (was bei Dir ja der Fall wäre) auf das Arbeitslosengeld angerechnet wird, würde ich an Deiner Stelle nochmal überlegen, ob sich der Aufwand dafür lohnt.
Erstellt am 05.10.2008 um 18:43 Uhr von Dunkle N8
Danke für die Antworte.
Wenn ich nun einen Aufhebungsvertrag bekommen würde, wäre das mit der Kündigungsfrist hinfällig so wie ich das sehe.
Da dürfte die ARGE mich ja nicht sperren.
Ich hab keinen Mann der für mich sorgt und ich hab echt Angst das ich meine Miete Nebenkosten und dergleichen nicht mehr zahlen kann.
Von der Mobbing- in die Schuldenfalle, kommt nicht so gut.
Die Abfindung, sollte ich eine bekommen, hält ja auch nicht sooooo lange.
In der Gewerkschaft bin ich nicht einen Anwalt kann ich mir auch nicht leisten.
@Lonestar
das tut mir Leid für dich und ich kann nachemfinden wie es gewesen sein musste.
Ich könnte Mobbing auch nicht nachweisen, da ich keine Kraft hab überhaupt noch was zu tun, geschweige denn ein Tagebuch zu führen.
Gruß Noch-dunklere-N8
Erstellt am 05.10.2008 um 18:50 Uhr von Lotte
Dunkle N8,
eben, weil die Kündigungsfrist dann hinfällig wäre, würde die Abfindung angerechnet. Ob und wann die ARGE Dich sperren kann, kannst Du gerne selbst noch mal im SGB III § 143a f nachlesen
Erstellt am 05.10.2008 um 19:09 Uhr von Magenta
@ Dunkle N8
Wenn du noch keinen neuen Job hast, würde ich mir das mit der Kündigung nochmal überlegen, denn wahscheinlich stündest du ohne Abfindung da und mit einer dreimonatigen Sperre vom Arbeitsamt.
Sprich auf jeden Fall vorher mit dem Arbeitamt.
Du kannst dich wegen dem Mobbing auch an Mobbing-Beratungsstellen wenden, oder in die Gewerschaft einteten, die haben auch Mobbing-Berater, die die helfen können.
Und führe ein Mobbingtagebuch, auch wenn ich verstehen kann, dass du dazu keine Kraft mehr hast. Doch wenn du dich nicht gegen das Mobbing wehrst, kann es auch kein anderer für dich tun.
Ich werde selber gemobbt und weiß, dass manchmal das führen eines Mobbingtagebuches eine schreckliche Belastung ist. Aber gehe gegen das Mobbing vor, denn kann es noch schlimmer werden? Noch mehr Mobbing, weil du das Mobbing öffentlich gemacht hast? Vielleicht. Aber es wird dir beim Arbeitsamt helfen und vielleicht will dann dein AG dich so gerne loswerden, dass er sich auf eine Abfindung einlässt.
Erstellt am 05.10.2008 um 19:33 Uhr von Lonestar
Dunkle N8,
ich konnte mir damals auch keinen Anwalt leisten, bekam aber den Tipp, beim Amtsgericht Prozeßkostenbeihilfe zu beantragen. Brauchte dort nur anzugeben worum es geht und schon bekam ich ein Formular mit dem ich zu einem Anwalt gehen konnte. Vorab kannst Du Dich auch auf den diversen Homepages einiger Anwälte umsehen und in einigen Bereichen Infos einholen. Versuche auch über Deinen Arzt eine Kur und eine Psychotherapie durch zu bekommen (letztere hat mir sehr, sehr geholfen) um nervlich wieder auf die Beine zu kommen. Nach 4 monatiger Arbeitslosigkeit fand ich eine neue Stelle, aber mit ebenfalls miesen Bedingungen (Ausnutzung und ein "Verräterrat"). Die Kolleginnen ließen alles widerstandslos mit sich machen. Die Kraft dagegen zu rebellieren und mich zu wehren bekam ich durch eben jene Therapie. Es hat zwar seine Zeit gebraucht, aber jetzt, nachdem wir ein neues Gremium haben, das sich für uns einsetzt und dem man vertrauen kann, bin ich soweit mich 2010 zur BR-Wahl aufzustellen.
Bitte, bitte nimm jede Hilfe an die Du bekommen kannst und lass es nicht so weit kommen wie's bei mir war (dachte zeitweise schon daran Schluss zu machen).
Wünsche Dir alles Gute und drücke ganz fest die Daumen
Erstellt am 05.10.2008 um 19:34 Uhr von dunkle n8
@ Lotte
ich danke dir und werd mich da mal durchlesen bzw. an einen Mitarbeiter der ARGE wenden.
@Magenta
ich werde nicht kämpfen.
Ich will nur noch das es vorbei ist.
Ich bin noch 2 Wochen krank, danach muß was passieren, denn mir zittern jetzt schon die Knie wenn ich dran denke wieder den Betrieb betreten zu müssen.
Tagebuch zu führen wäre wohl jetzt zu spät, das hätte ich vor Jahren anfangen sollen.
Zeugen hätte ich genug, bloß ob sie in entscheidener Minute ihr Wort halten würden, sei mal fragend dahingestellt.
Vielen Dank euch allen
Gruß
dunkle n8
Erstellt am 05.10.2008 um 20:58 Uhr von rainer w
@dunkle n8
Die Praxis zeigt leider all zu oft das Mobbingopfer nach dem Mobbing noch mal Opfer werden. Dir hier einen Rat zu geben, fällt BR´s schwer, denn das wäre ein nicht ganz sauberer Weg; und die meisten hier wolen diesen aber gehen.
Ich hab da aber mal vom Freund eines Freundes gehört das dieser aufgrund von Mobbing krank geschrieben wurde und das eine ewig lange Zeit. Irgendwann wurde dann eine negative Zukunftsprognose erstellt und dem Freund des Freundes wurde gekündigt. Und siehe da er hat auch keine Sperre von der ARGE bekommen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg
und viele Grüße vom Freund eines Freundes