Verfügt die Firma über einen Betriebsrat, wird der Betriebsratsvorsitzende in die Reihe der Festredner aufgenommen. Der Vorsitzende des Betriebsrats sollte die Gelegenheit nutzen, der Geschäftsleitung für die gute Zusammenarbeit und ggf. für die Bereitschaft zur fairen Auseinandersetzung bei unterschiedlicher Interessenlage zu danken. Natürlich wird er auch auf die soziale Verantwortung unternehmerischen Handelns hinweisen und die Leistungen des Betriebsrats herausstellen.
Sehr geehrter Herr ... (Name des Firmeninhabers),
liebe Kolleginnen und Kollegen,
meine Damen und Herren!
ir feiern heute das 50. Jubiläum der ...
(Name des Unternehmens).
Sie kennen vielleicht den Roman „Nirgendwo
ist Poenichen“ von Christine Brückner. Darin
sagt der alte Baron von Quindt sinngemäß:
„Es ist gleichgültig, wer auf dem Karren sitzt
und wer den Karren zieht. Die Hauptsache
ist, der Karren läuft.“ Für mich hat das immer
schon bedeutet: Es ist nicht wichtig, welchen
Job du im Einzelnen in der Firma hast, ob du an der Maschine stehst oder im Büro sitzt. Aber entscheidend ist, ob du deinen Platz auch ausfüllst. Ob du dazu beiträgst, dass der Karren läuft.
50 Jahre sind eine lange Zeit. Und in 50 Jahren galt es auch eine Menge zwischen Firmenleitung und Belegschaft zu bereden, zu klären, auszuhandeln. Ja, ich will nicht verhehlen: Es galt auch einiges zu ertrotzen, zu erstreiten.
Betriebsleitung und Betriebsrat haben oft heftig miteinander gerungen. Schließlich haben beide unterschiedliche Interessen zu vertreten und unter einen Hut zu bringen. – Aber es ist meistens gelungen, Kompromisse auszuhandeln, mit denen beide Seiten leben konnten. In den letzten Jahren ging es uns vor allem darum, Märkte und Gewinne für das Unternehmen zu sichern und gleichzeitig jedem Mitarbeiter das gute Gefühl zu geben, auf einem sicheren Arbeitsplatz zu stehen und am Gesamterfolg teilzuhaben.
Henry Ford hat einmal gesagt: „Das höchste Ziel des Kapitals ist nicht, Geld zu verdienen, sondern der Einsatz von Geld zur Verbesserung des Lebens.“
Das scheint in unserer Firma weitgehend gelungen zu sein. Allerdings noch nicht weit genug.
Gag zum Schluss
Aber das ist ja verständlich. Wir vom Betriebsrat werden auch weiter daran arbeiten! Wir haben seit ... (Hier sollten Sie die sozialen Errungenschaften Ihrer Firma nennen, z. B. Betriebskindergarten, flexible Arbeitszeiten, Fortbildungsmöglichkeiten etc., die der Betriebsrat erkämpft hat. Danach:)
Dies alles hat dazu beigetragen, dass die Kolleginnen und Kollegen gerne hier arbeiten, gerne zur Arbeit kommen. Und wer gerne arbeitet, ist motiviert und leistet mehr. Was ich zum Schluss sagen will, ist nicht ganz uneigennützig, lieber Herr ... (Firmeninhaber). Ich wünsche der ... (Name der Firma) im Namen der Belegschaft viel Erfolg, gute Gewinne, weiterhin ein offenes Ohr für soziale Belange und uns allen eine sichere Zukunft. In diesem Sinn: Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Bestehen und alles Gute für die nächsten 50 Jahre!