Ein freundliches Hallo in diese Runde

Als neu gewählter BR und zugleich auch noch als BR-Vorsitzender möchte ich gern Eure Meinung zu folgendem Sachverhalt erfahren.
Der BR erhält zu Kündigungen stets eine schriftliche Anhörung. Hierbei gibt es nichts zu bemängeln, hinsichtlich der Form und des erforderlichen Inhalts. In der Regel weiss der betroffene Arbeitnehmer zu diesem Zeitpunkt nicht, was der Arbeitgeber Ihm nach einer Woche postalisch zustellen lässt. Die Fristen sind eng bemessen für ein sofortiges Agieren des BR. Mit der Zustellung der Anhörung des Arbeitgebers an den BR, also eine Woche vor Zustellung der Kündigung an den Arbeitnehmer, kennt nur ein begrenzter Personenkreis die Absicht des Arbeitgebers. (Arbeitgeber sowieso und ab dem ersten Tag in der Regel der BR-Vorsitzende und die Zeit fängt an zu laufen)
Besonders wegen des Kündigungsgrundes habe ich mich bisher umfassend im Umfeld des Betroffenen informiert. ( Abteilungsleiter, Kollegen u.s.w.), um mir ein möglichst umfassendes Bild der Situation zu verschaffen, als Gesprächsgrundlage für die anschließende BR-Beschlußfassung.
Diese Verfahrensweise wurde von einigen BR bemängelt, weil mein Vorgänger zuallererst das Gespräch mit dem betroffenen Arbeitnehmer gesucht hat, und Ihn somit als erster davon in Kenntnis gesetzt hat, das da was gegen Ihm läuft. Sicherlich muß man zuallererst die Fakten prüfen, auch von der Sicht des betroffenen Arbeitnehmer. Ich habe dies nunmehr zweimal miterlebt, als Erster jemanden diese Nachricht indirekt überbringen zu dürfen.
Das hat mich emotional sehr bewegt, es war kein leichter Gang.

Ich möchte hier an dieser Stelle einfach mal eine Diskussionsrunde eröffnen, um zu erfahren, wie es andere BR machen. Wie Sie damit umgehen, und wie diese innerhalb dieser 1-Wochen Frist arbeiten. Es würde mich sehr interessieren.

freundliche Grüße aus der Oberlausitz
Norbert