Hallo Kölner,
"Es geht um eine Neueinstellung im Büro als 400 Euro Kraft, die unsere langjährige Kollegin im Büro unterstützen soll."
An einer Neueinstellung zur Unterstützung von Kollegen ist zunächst nichts verwerfliches zu erkennen.
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Nein, es geht nicht direkt um die neue Mitarbeiterin, sondern um die Mitarbeiterin, die seit 14 Jahren alleine in der Verwaltung gearbeitet hat. Neueinstellung ist ok, wenn sie auch unterstützend tätig wäre, aber sie bekommt Aufgaben, die mich überhaupt nicht entlasten und das war der eigentliche Grund der Neueinstellung. Ein komplett anderes Arbeitsfeld wurde ihr zugewiesen.
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"Bei unserer heutigen BR-besprechung mit dem AG wollten wir eine vollständige, umfassende und rechtzeitige Planung vorgelegt bekommen, da er uns 2 Tage vorher eine Bleistiftskizze ohne Maße vorlegte."
Was für eine "Planung" wolltet ihr vorgelegt bekommen, und was soll die Anspruchsgrundlage sein?
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BetrVG § 90 - AG hat dem BR die vorgesehenden Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf die AN, insbesondere auf die Art der Arbeit ..........
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"Dabei will der AG der neuen Mitarbeiterin einen gleich großen Arbeitsplatz und einen 19 Zoll Monitor zur Verfügung stellen, unsere langjährige Mitarbeiterin ( arbeitet 40 Std.Woche und hat viele andere Arbeitsbereiche )hat z. Zt. einen 15 ner Bildschirm".
Nein, was es nicht alles so gibt! Die "Neue" soll einen gleich großen Arbeitsplatz bekommen? Das ist ja ein Ding! Dabei weiß doch jeder, dass die Größe des Arbeitsplatzes umgekehrt reziprok zur Dauer der Betriebszugehörigkeit ist. Also: wer am längsten dabei ist, kriegt den größten Schreibtisch und muß mindestens 2 m² mehr Platz haben als alle anderen. Das nennt man dann "Revier". Geregelt ist das in § 5 Abs. 1 Satz 1 PrivilegienBeharrungsGesetz.
Die Anzahl der Arbeitsbereiche hat m.E. nicht das geringste mit der Größe des benötigten Monitors zu tun; da wäre eher die Art der verwendeten Programme ein Kriterium.
Wenn ein neuer Arbeitsplatz eingerichtet wird und dabei ein neuer Monitor angeschafft wird und die anderen Monitore nicht auch gleichzeitig ausgetauscht werden, ist das auch meiner Meinung nach kein Mobbing.
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Mit dem Monitor ist auch kein Mobbing, aber es ist bezeichnend für ALLES was bei uns z.Zt. passiert. Wenn ich 9 Std. am PC und die neue Mitarbeiterin in der Woche nur 12 Std. am PC verbringt, finden wir das einfach nur lächerlich.
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"Es soll zeitgleich telefoniert werden, obwohl unsere jetzige Mitarbeiterin viel am Telefon arbeitet und arge Bedenken aussprach, sich nicht mehr konzentrieren zu können, und es schwierig sein wird, bei der ständigen Geräuschkulisse alles 100% ig zu leisten".
Das "zeitgleiche Telefonieren" ist durchaus nicht ungewöhnlich. Ich habe sogar Gerüchte gehört, denen zufolge es Firmen geben soll, in denen 20 oder Mitarbeiter in einem großen Raum sitzen und zeitgleich telefonieren. Das nennt man "Call Center". Mit Mobbing hat das nichts zu tun.
Die Bedenken eurer langjährigen Mitarbeiterin erscheinen daher ein vorgeschobenes Argument zu sein; vermutlich gefallen ihr einfach die anstehenden Veränderungen nicht, sie könnte befürchten, die "Neue" könnte besser sein usw.
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Wir sind aber kein Call Center... sondern ein Büro für Kundenbetreuung, wo täglich ca. 30 Beschwerden, etliche Änderungen der Vertäge reingehen, viele Fragen von Neukunden, wo unsere Fahrer mit eigenommenen Geldern abgerechnet werden möchten und wo ich alleine für die Barkasse verantwortlich bin. Tageseinnahmen ca. 4000 Euro. Außerdem müssen zwei Aussenstellen täglich betreut werden, wo sich etliche Fragen täglich auftun.
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"Unser AG lacht in den Besprechungen über unseren Vortrag?"
Das kann man ihm spontan gar nicht mal nicht verübeln.
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Der AG ist für mich eine gespaltene Persönlichkeit, ich kann ihn leider nicht mehr anders betrachten... aber belächeln lassen wir uns nun wirklich nicht. Er meint, den BR mit einem schallenden Lachen abzuschmettern.
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"Müssen wir diese Einschränkungen hinnehmen?"
Welche Einschränkungen?"
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Er muß sich genauso an die Gesetze halten, wie wir, als BR.
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"AG ist nur eingesetzter Filialleiter, unsere richtigen Bosse sitzen in HH."
Was soll das heißen? Da scheint mir die Andeutung anzuklingen, dass euer "nur eingesetzter Filialleiter" ohenhin unfähig ist und ihr ihn deswegen gar nicht richtig ernst nehmt.
Für euch ist jedenfalls der Filialleiter der disziplinarische Vorgsetzte, ob euch das nun gefällt oder nicht. Die "richtigen Bosse" in HH werden sich schon was dabei gedacht haben, als sie ihn zum Filialleiter gemacht haben.
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Ja, er ist unfähig, hat sich auch jahrelang um nichts gekümmert, war ja auch beqwem mit mir. War nie krank, habe immer Überstunden gemacht, weil die Arbeit eben da war. Habe mich für alles verantwortlich gefühlt, ...wie dumm von mir. Er ist ständig so unorganisiert, demzufolge können wir ihn alle nicht richtig für ernst nehmen. Vieles muss man ihn erklären, wie was läuft.
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"Er scheut nicht den Weg, der Einigungsstelle und bildet sich ein, er ist die Herrlichkeit, arrogant und grosskotzig, es kaum zu ertragen?"
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Es zeichnet ihn aus, dass er in diesem Fall den Weg in die Einigungsstelle nicht scheut, wenngleich ich auch leise Zweifel habe, dass hier dem Grunde nach ein Anlaß für ein solches Verfahren überhaupt besteht.
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Fakt ist doch, er muß uns schriftlich den Umbau des Büro´s mitteilen und welche Aufgaben genau die neue Mitarbeiterin übernehmen soll. Er kann uns doch nicht mit einer Skizze kommen, wo beide Mitarbeiterin mit dem Rücken zur Büroeingangstür sitzen sollen, nur damit er es schön findet, vom optischen, wie er es begründet, bei sovielen Kundenbesuchern. ( wöchentlich 120 - die auch abkassiert werden möchten )
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Es geht um eine Einstellung. Da -kann der Betriebsrat zustimmen oder die Zustimmung verweigern.
Die Verweigerungsgründe sind im Gesetz abschließpend genannt.
M.E. ist hier kein Verweigerungsgrund gegeben.
Eine mitwirkungspflichtige Betriebsändeurng, die eine umfassenden Unterrichtungspflicht auslöst, kann in der Neueinstellung einer 400 Euro-Kraft mit neuem Monitor und neuen Aufgaben wohl nur schwerlich gesehen werden. Arroganz und Großkotzigkeit können auch aus Seiten eines betriebsrates unerträglich sein, wenn der glaubt, alles verhindern zu können und mehr Mitbestimmungsrechte zu haben glaubt als das Gesetz im zugesteht.
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Darum geht es doch gar nicht.
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"Gibt es noch andere Möglichkeiten, als letztendlich das Arbeitsgericht?"
Was soll denn eurer Meinung nach das Arbeitsgericht hier tun?
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Das Arbeitsgericht??? Das sollte vielleicht entscheiden, ob er sich mit mir im Büro einschliessen darf, um mich anzupacken, weil ihm augenblicklich mal so war? Ich schlug seine Hand von mir...und seitdem fing der ganze Stress doch an. Ich habe nur Bedenken, da es keine Zeugen gibt und ich letztendlich auch Angst vor dem Ausgang habe, ganz klar.
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"Ich weiß einfach zu viel, was seine Vergehen anbelangen. ( Private Käufe über die Firma, Diktiergeräte benutzt, um uns abzuhören, Ehefrau seit Jahren schwarz über 400 Euro laufen lassen, seine Eheprobleme jahrelang abhören müssen, sex. anrüchige Bemerkungen"
Tja...., das ist ja wie in einem Mafia-Rom an! Und wer da zuviel weiß, der springt auch zuweilen über die Klinge!
Hast du vielleicht mal ihm gegenüber eine Andeutung gemacht, dass du dieses Wissen gegenüber den "richtigen Bossen in HH" zu offenbaren gedenken könntest?
So hart es auch klingt: dass der Filialleiter Privatkäufe über die Firma tätigt oder seine Ehefrau als 400 Euro-Kraft beschäftigt, geht andere Arbeitnehmer einen feuchten Schmutz an. Im übrigen handelt es sich bei einem 400 Euro-Job wohl nicht um Schwarzarbeit.
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Also ich finde nicht, dass uns das ein feuchten Schmutz angeht, wenn ich jahreland die Aushilfen monatlich abrechne und bei den Abrechnungen bemerke, das seine Frau Geld bekommt, obwohl sie gar nicht bei uns arbeitet. Schwarzarbeit ist auch der falsche Ausdruck, ok. Privatkäufe über die Firma.... kann ich nicht für gut heißen, tut mir leid, an was soll ich denn noch glauben, sollte er nicht ein Vorbild sein?
Andeutungen habe ich zu den Bossen in HH gemacht.... wg. der sex. Beläst. sollte ich mir gut überlegen, weil es meistens so eendet, dass er eine Verleumnungsklage startet, dann das Gericht entscheidet und dann kann er gehen, ich wahrscheinlich dann aber auch. Das war der Tenor von denen, obwohl ich nie Andeutung ihm gegenüber getätigt habe, was diesen Bereich angeht.... jetzt warten die HH nur ab, ob ich mich wieder beruhige... lt. HH .. Schwamm drüber, wir fangen jetzt von vorne an und konzentrieren uns auf neue Aufgaben.........aber das Vertrauen ist doch für alle Zeit kaputt.
Die Sache mit seiner Frau... da gab es wohl...so rufen es die anderen Spatzen aus HH.... eine Abmahnung und die Anweisung, sich sofort um alles intensiv zu kümmern..............seitdem kommen im regelmäßigem Abstand schriftl. Arbeitsanweisungen.... obwohl nie ein Grund bestand.... kleine Rache wg. dem BR.....den wir gegründeten hatten, um ihm zu zeigen, dass es noch Rechte gibt und nicht nur seine heilige Lohnabrechnung......
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In der gesamten Schilderung ist wenig arbeitsrechtlich relevantes zu erkennen, und erst recht keine betriebsverfassungsrechtliche Fragenstellung.
Vielleicht solltest du einfach mal darüber nachdenken, dir einen neuen Job zu suchen, das wäre unter diesen Vorzeichen wohl die beste Lösung.
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Einfach so gehen möchte ich auch nicht, bin 40 Jahre, habe viele Jahre alles gegeben und werde ihm das nicht so einfach machen....außerdem gibt es einige Mitarbeiter, die immer hinter mir standen, die kann ich nicht zurücklassen......alle Mitarbeiter, die mir gut gesonnen sind, werden mit Arbeitsanweisungen bestückt.... ich würde mit meinem Gewissen nicht klar kommen
Hund 13.04.06 00:57 Uhr
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Antwort 5 Erstellt am 12.04.2006 - 06:53 Uhr von Z.Ickig Nachricht an Verfasser (Z.Ickig)