Hallo Werner! Ich denke, jeder geschäftsführende BR kann nachvollziehen, was du undBiggy bereits beschrieben habt: Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht aufgrund seiner Mitgliedschaft mit Schwierigkeiten und Unverständnis konfrontiert wird. Ich bin erst seit letztem Jahr im BR eines Altenpflegeheims und was dort bisher seitens des Arbeitgebers gegen uns gestartet wurde ist unvorstellbar, leider haben sich auch viele Kollegen gegen uns gestellt. Kaum ein Monat vergingbisher, ohne vom AG eingeleitete Beschlussverfahren gegen uns, sei es basierend auf die Betriesverfassung oder hanebüchende Kündigungsabsichten gegen einzelne Mitglieder. Ich bin im Verhältnis noch relativ jung und unerfahren, das Wissen was ich und meine Kollegen uns bisher angeeignet haben, erhielten wir durch Schulungen, Gewerkschaft, unserem Anwalt sowie aus Infomationssammlungen, um die sich vorrangig unser Vorsitzender bemüht hat, letzendlich bildete sich auch gewisser Erfahrungsschatz aus den zahlreichen Prozessen. Doch während dieser kurzen Zeit fiel mir vor allem auf, dass in der Öffentlichkeit die Arbeit und die etlichen Hürden, die Betriebsräte oft und genug zu bewältigen haben, in keinster Weise zum Tragenommen. Schleswig-Holsteins neuer Ministerpräsident haut lapidar heraus, in seinen Augen seien Betriebsräte "lächerlich",wenn überhaupt bekommt man Negativschlagzeilen a la VW zu lesen. Was ich damit sagen will, ist, dass BR-Tätigkeiten und die etlichen Hürden transparent gemacht werden müssen-nur wie?Während meiner Zeit im BR (sei sie zwar bisher von kurzer, jedoch intensiver Art) fiel mir mehr als einmal auf, was für ein Bild in der Gesellschaft über ein solches Amt herrscht-nämlich ein ziemlich verzerrtes und von Unwissen geplagtes. Ich denke, es ist wirklich unsere Aufgabe darauf aufmerksam zu machen, WAS dieses Amt bedeutet, welche Hintergründe und welche Basis die Arbeit hat. Ob dies nun durch Medien geschehen soll-tja, es ist nunmal ein Kampf "Davidgegen Goliath", aber wenn wir diesen bereits im kleinen Kreis, nämlich in den jeweiligen Betrieben, in denen wir als BR tätig sind, aufgenommen haben, denke ich es könnte auch möglich sein, diesen im großen Kreis aufzunehmen-doch dann ist wirklich das bereits von dir, lieber Werner, besagte "WIR" angesagt. Ich für meinen Teil wäre dabei. Gruß